06.11.2019

Parlamentarischer Abend 2019

KOLPING diskutierte über das Fachkräfte-Einwanderungsgesetz und Fachkräftesicherung

Der Verband der Kolping-Bildungsunternehmen Deutschland e.V. hatte in Kooperation mit dem Kolpingwerk Deutschland und dem Verband der Kolpinghäuser am 24. Oktober 2019 zum Parlamentarischen Abend nach Berlin eingeladen. Vom Kolpingwerk Diözesanverband Münster nahm Geschäftsführer Uwe Slüter teil.

Die Bundesvorsitzende des Kolpingwerkes Deutschland, Ursula Groden-Kranich MdB, und der Vorsitzende des Verbands der Kolping-Bildungsunternehmen Deutschland e. V., Werner Sondermann konnten in der Deutschen Parlamentarischen Gesellschaft e. V. 23 Abgeordnete des Deutschen Bundestages sowie weitere zahlreiche hochrangige Gäste aus Gesellschaft, Wirtschaft und Verantwortliche der einladenden Organisationen begrüßen.

Kolping-Jugendwohnen ein guter Baustein

Der Vorsitzende der Arbeitnehmergruppe der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag und Schirmherr der Veranstaltung, Uwe Schummer MdB, betonte in seinem Grußwort und vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels die Notwendigkeit der bedarfsgerechten Bereitstellung von geeigneten Instrumenten der Berufsorientierung, um die Ausbildungs- und Erwerbsfähigkeiten von jungen Menschen mit schwierigen Ausgangsbedingungen in Deutschland zu unterstützen. Hier könne man besonders auf die jahrelange Erfahrung und Expertise von verschiedenen Kolping-Einrichtungen in den Themenfeldern zurückgreifen, die von geeigneten Maßnahmen wie Jugendlichen-Instrumente bis hin zum Kolping-Jugendwohnen reichen.

Herzblut für Ausbildung von Geflüchteten

Der Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks, Hans Peter Wollseifer, erläuterte in seinem Vortrag die gesellschaftliche Bedeutung und die Notwendigkeit einer ausbalancierten inländischen Fachkräftemobilisierung und Fachkräftegewinnung aus Drittstaaten. Er erinnerte daran, dass das Handwerk zahlreiche Dienstleistungen – aufgrund des Fachkräftemangels – erst nach langen Wartezeiten durchführen könne. Bedingt durch den demographischen Wandel und die vielen unbesetzten Ausgangstellen herrscht im Handwerk ein massiver Fachkräftemangel, der nur durch eine ausbalancierte Strategie behoben werden könne. In diesem Zusammenhang verwies Hans Peter Wollseifer bereits auf das starke und mit Herzblut ausgeführte Engagements des Handwerks in der Ausbildung von Geflüchteten, was zu einem tiefen Wissens- und Erfahrungsschatz im Themenfeld der Integration geführt hat.
Allerdings wies er auch daraufhin, dass in der Ausbildung der kulturelle Hintergrund von Geflüchteten das Handwerk vor große Herausforderungen stelle, die aber durch die couragierten Leistungen der Ausbilder zu bewältigen sind.

Keine Fachkräftegewinnung ohne ethische Verantwortung und Nachhaltigkeit

Bezugnehmend auf das Fachkräfteeinwanderungsgesetz hielt der Präsident der Spitzenorganisation der Wirtschaft fest, dass diese notwendig sei, um den Fachkräftebedarf zu decken. Gleichzeitig müsse aber ein besonderes Augenmerk auf Integration gelegt werden. Er warnte davor, eine Fachkräftegewinnung aus Drittstaaten ohne ethische Verantwortung und Nachhaltigkeit zu generieren, womit er mit den konstitutiven Leitlinien von Kolping übereinstimmt.

Prof. Dr. Wiemeyer plädiert für Studiengänge und berufliche Ausbildungen in Schwellenländern

Prof. Dr. Wiemeyer, Inhaber des Lehrstuhls für Christliche Gesellschaftslehre an der Ruhr – Universität - Bochum, ordnete das Fachkräfte-Einwanderungsgesetz und seine Indiktionen theologisch ein. In seinen allgemeinen Vorbemerkungen plädierte Prof. Dr. Wiemeyer für die Einführung von qualifizierten Studiengängen und beruflichen Ausbildungen in Schwellenländern durch die Bundesrepublik Deutschland, womit man die Wirtschaft in den Drittstaaten selbst stärken könne. Hier müssten Rahmenbedingungen geschaffen werden, dass ein Teil der ausgebildeten Fachkräfte nach Deutschland einreisen kann.

Hinsichtlich des Fachkräfte-Einwanderungsgesetzes erinnerte er daran, dass nicht Fachkräfte, sondern Menschen die Möglichkeit einer Einreise zu Erwerbszwecken erhalten haben und dass man auch offen über Familiennachzug und die Bereitstellung von geeigneten Integrationsangeboten für diese Familien nachdenken muss. Hier verwies er auf die Bedeutung von Kolpingsfamilien in diesem Bereich, auf das Kolping-Jugendwohnen, in dem junge Menschen mehr als ein Dach über dem Kopf und ein Bett zum Schlafen haben sowie auf die individuell vielfältigen Angebote der Kolping-Bildungsunternehmen.
In der anschließenden lebhaften Debatte stand vor allem die Fragen nach dem KBU-Vorschlag zur Gründung von Fachkräfte-Zentren in Drittstaaten im Mittelpunkt der Diskussion. Ebenfalls wurde über verschiedene Integrationsmöglichkeiten in Betrieben und Gesellschaft sowie die Rolle des Jugendwohnens bei der Unterbringung von ausländischen Auszubildenden diskutiert.

Text: Kolping-Bildungsunternehmen / Matthias Metzen

Ursula Groden-Kranich MdB eröffnet die Veranstaltung
Ursula Groden-Kranich MdB eröffnet die Veranstaltung
Schirmherr der Veranstaltung - Uwe Schummer MdB
Schirmherr der Veranstaltung - Uwe Schummer MdB
KOLPING lud ein zum Parlamentarischen Abend
KOLPING lud ein zum Parlamentarischen Abend
 
 

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