23.11.2019

Anträge

Die Antragskommission hat der Diözesanversammlung vier Anträge zur Diskussion und Abstimmung vorgelegt:

Antrag 1:

Mit dem beschlossenen Antrag „Sozial-politische Maßnahmen stärken das Vertrauen in den Sozial- und Rechtsstaat und fördern den gesellschaftlichen Zusammenhalt“ positioniert sich das Kolpingwerk Diözesanverband (DV) Münster in der politischen Diskussion.
„Mit Sorge registriert das Kolpingwerk DV Münster das Erstarken des Rechtspopulismus in unserem Land, verbunden mit einer zunehmenden Entfremdung zwischen den politischen Institutionen und Parteien und den Bürgerinnen und Bürgern“, erläuterte Diözesangeschäftsführer Uwe Slüter. Die Delegierten folgten dem Ansinnen und stimmten dem Antrag zu. Dazu Slüter: „Als Kolpingwerk rufen wir zu einem Dialog über die verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen hinweg auf. Ein gegenseitiges Wahrnehmen der Themen, Anliegen und Ansichten fördert das Vertrauen in einen ausgleichenden Rechtsstaat, dessen Grundlage das Grundgesetz bildet.“
Aus Sicht des Kolpingwerkes DV Münster müssen für eine soziale Gerechtigkeit folgende Themen vom Deutschen Bundestag prioritär bearbeitet werden:

  • Zügige und grundlegende Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels,
  • Blick auf Generationengerechtigkeit durch gerechte Verteilung von Lasten aufgrund des demografischen Wandels,
  • Altersarmut,
  • Wohnungsbaupolitik,
  • nachhaltige Integrationsarbeit.

Die Delegierten stimmten dem Antragsansinnen zu, denn nur, wenn die Menschen das Gefühl haben, es gehe insgesamt gerecht zu in unserem Land, werden sie dem Gemeinwesen auch Vertrauen entgegenbringen. Ohne Vertrauen in den Sozial- und Rechtsstaat wird der gesellschaftliche Zusammenhalt brüchig.

Antrag 2:

Mit dem Beschuss des Antrages zum „Diakonat der Frau“ fordert der DV Münster nachdrücklich die zeitnahe Zulassung von Frauen zum Diakonat (Ordination) in der römisch-katholischen Kirche. Dies unterstütze die klare Positionierung des Kolpingwerkes in der aktuellen Diskussion der katholischen Kirche und sei eine wichtige Option für den synodalen Weg.

„Als Getaufte und Gefirmte sind Frauen und Männer in gleicher Weise dazu berufen, aktiv am Aufbau und am Fortbestand der Kirche mitzuwirken und dabei den Dienst am Nächsten zu verwirklichen“, verweist die Geistliche Leiterin des DV Münster, Alexandra Damhus, auf die Gleichberechtigung und argumentiert in ihrem Antragstext: „Wenn die katholische Kirche in Deutschland glaubwürdig und zukunftsfähig sein will, dann ist es dringend erforderlich, Frauen in die kirchliche Ämterstruktur einzubeziehen und mindestens die Diakonatsweihe für Frauen einzuführen.“ Es werde die Kirche stärken, wenn der sakramentale Diakonat beiden Geschlechtern offenstehe.

„Die Spendung der Sakramente wie Taufe und Assistenz bei Eheschließung wird in der religiösen Praxis unübersehbar sein und zu einer schrittweisen Gleichberechtigung von Frauen und Männern führen.“

Antrag 3:

Dem Kolpingwerk ist die Bewahrung der Schöpfung ein wichtiges Anliegen. Dieses festigt die Diözesanversammlung mit dem Beschluss zum „Klimaschutz und Nachhaltigkeit“. Die Folgen des menschengemachten Klimawandels zeigten sich immer eindrücklicher, so Diözesanleiter Christopher Eing.
Auf politischer Ebene passiere zu wenig, obwohl es genug Möglichkeiten gäbe, den Klimawandel zu verlangsamen, heißt es im Beschluss auf Antrag der Kolpingjugend. Das Klimapaket der Bundesregierung greife in seinen Forderungen nicht weit genug.
Das Kolpingwerk versteht seine Positionen und Forderungen gegenüber der Politik sowohl als Appell an die Bürger_innen als auch als Selbstverpflichtung. Das Kolpingwerk will in seinen Einrichtungen Strom einsparen und Ökostrom beziehen. Außerdem will es sich am Ausbau der E-Mobilität beteiligen und bei seinem Beschaffungswesen die Ressourcen schonen und faire, regionale und ökologische Produkte verwenden.

Antrag 4:

Verbandsintern ging es um die „Weiterentwicklung der strukturellen Organisation im Kolpingwerk DV Münster“. Bis zur nächsten Diözesanversammlung wird der Diözesanvorstand einen Satzungsentwurf zur Stärkung der Diözesanebene und der Mittleren Ebene vorlegen, so der Auftrag der Delegierten nach Zustimmung.
Diözesanvorsitzender Harold Ries erläuterte die Notwendigkeit dieser Strukturveränderungen, denn „die Rahmenbedingungen ehrenamtlichen Engagements haben sich verändert. Wir werden nach den seit einem Jahr erfolgten Beratungen in den Regionen entsprechend handeln, um Voraussetzungen für die Zukunftsgestaltung des Kolpingwerkes zu schaffen.“

Text: Rita Kleinschneider
Fotos: Nicole Drakkar

Mit leidenschaftlichen Diskussionen gestalten die Delegierten der Diözesanversammlung ihren Verban
Mit leidenschaftlichen Diskussionen gestalten die Delegierten der Diözesanversammlung ihren Verban
 
 

Anschrift

Kolpingwerk Diözesanverband
Münster e.V.

Gerlever Weg 1
D-48653 Coesfeld

Kontakt

Telefon: 02541 / 803-01
Telefax: 02541 / 803-414
info@kolping-ms.de
Kontaktformular

Newsletter

Melden Sie sich jetzt für unseren Newsletter an.