30.07.2021

Engagement im Diözesanverband

Wir stellen vor: Diözesanpräsidiuim

Je nach Talent oder Interesse können sich Kolpingmitglieder einbringen, auch auf Diözesanebene. Denn die Mitwirkungsmöglichkeiten in den Gremien sind vielfältig.
Harold Ries von der Kolpingsfamilie Xanten gehört als Diözesanvorsitzender dem Diözesanpräsidium an.
Im Interview mit Rita Kleinschneider berichtet er über die Aufgaben und Möglichkeiten und seine Motivation, sich hier ehrenamtlich einzubringen.

Das Diözesanpräsidium ist geschäftsführender Vorstand des Kolpingwerkes Diözesanverband (DV) Münster. Es unterliegt den Weisungen des Diözesanvorstandes und ist ihm rechenschaftspflichtig.

Somit gilt, dass Diözesanvorstand und Diözesanpräsidium eng zusammenarbeiten. Alle Mitglieder des Präsidiums gehören auch dem Diözesanvorstand an.
Eine große Verantwortung also gegenüber den 246 Kolpingsfamilien und über 36.500 Mitgliedern sowie auch dem Etat des DV, oder?


Richtig, die politische Ausrichtung bestimmt der Diözesanvorstand, also mit den Vertreter:innen der Regionalverbände, der Fachausschüsse und der Kolpingjugend.


Wir können nicht alle Aufgaben erwähnen, die die Mitglieder des Diözesanpräsidiums zu leisten haben.
Was wären also die Kernthemen /-verantwortungen, mit denen sich das Präsidium befasst?


Das Diözesanpräsidium ist satzungsgemäß und im praktischen Sinne der geschäftsführende Vorstand des Kolpingwerkes Diözesanverband Münster. Im Präsidium werden also aktuelle Themen des Verbandes vorberaten, Vertretungen wahrgenommen, wirtschaftliche Entwicklungen besprochen und Sitzungen des Diözesanvorstandes vorbereitet bzw. Aufträge daraus nachbereitet. Das Präsidium trifft sich monatlich und somit öfter als der Diözesanvorstand.


Kann man sich als Präsidiumsmitglied nach eigenen Interessen mit Schwerpunktthemen beschäftigen?

Auch die Arbeit im Vorstand des Rechtsträgers ist z. B. eine Teilaufgabe. Nicht jedes Mitglied muss sich zunächst betriebswirtschaftliches Grundwissen aneignen. Wir verteilen untereinander auch Vertretungsaufgaben und Repräsentationsaufgaben (Jubiläen, Bundeshauptausschuss, Landesvorstand).


Wohl kaum können die ehrenamtlichen Mitglieder sich um alle der vielen Tätigkeitsbereiche im DV Münster kümmern. Sind die hauptberuflichen Mitarbeiter:innen eine gute Unterstützung in der Ausführung der Beschlüsse?

Ohne das „Back-Office“ aus der Geschäftsstelle wären viele Aufgaben von Ehrenamtlichen alleine nicht so umfänglich zu erledigen. Wir wissen uns getragen von den hauptberuflichen Mitarbeiter:innen.


Welche Kompetenzen bzw. Faible sollte man mitbringen für eine grundsätzliche Mitwirkung im Kolpingwerk?

Man muss bereit sein, die Kolping-Idee umzusetzen, formale Aufgaben regeln ja meistens Satzungen. Man kann sich darüber auch in einer Art Geschäftsverteilungsplan verständigen. „Zeit“ ist sicher eine besondere Herausforderung, die man mit der eigenen Familie abstimmen muss.
Spezifische Aufgaben wie das Amt der Geistlichen Leitung oder das Amt des Präses erfordern besondere Kompetenzen.



Und was macht für Sie den Reiz aus, als Diözesanvorsitzender dem Diözesanvorstand und Diözesanpräsidium vorzustehen, also in diesen verantwortlichen Positionen mitzuwirken? Seit vielen Jahren engagieren Sie sich ja in verschiedenen Bereichen innerhalb des Kolpingwerkes, auch auf Bundesebene.

Ich war schon als Jugendlicher ehrenamtlich aktiv und bin in der Messdienerarbeit sozialisiert worden. Gerne habe ich Verantwortung übernommen. Viele Kontakte zu Gleichgesinnten erlebt man bei Kolping, auch wenn das jetzt lange Zeit leider eher digital erfolgen musste. Die Zukunftsfähigkeit unserer Kolpingsfamilien liegt mir dabei besonders am Herzen.


Auch in anderen Institutionen, etwa im Forstbereich, bringen Sie sich ein. Hat für Sie ehrenamtliches Engagement grundsätzlich auch positive Auswirkungen auf Ihre Persönlichkeit / auf Ihr berufliches Standing?

Das große Thema Nachhaltigkeit und Klimaschutz konnte ich aus meinem beruflichen Werdegang in die Verbandarbeit einbringen. Dazu führt beruflich auch der Einsatz für Andere im Personalrat oder in der Verantwortung als Führungskraft für meine Mitarbeiter:innen. Meine ehrenamtliche Erfahrung lässt sich sehr gut im Beruf umsetzen, unsere Mitarbeiter:innen Zeitschrift hat hierzu informiert, auch wir haben ein „Forum“.


Im September steht die Diözesanversammlung mit Wahlen in Diözesanfachausschüssen an. Wenn Sie mir „drei gute Gründe" für eine Mitarbeit in verantwortlichen Gremien auf Diözesanebene nennen sollten, welche würden Ihnen spontan einfallen? (Stichworte reichen)

Freude an der Sache, an der Kolping-Idee.
Mitberaten und mitentscheiden können.
Eigene Kompetenzen in den Dienst einer guten Sache stellen.



Wir schätzen Ihren feinen Sinn für Humor. Da dürfen wir Ihnen sicherlich dieses Zitat von Adolph Kolping vorlegen. Die Frage dazu lautet: Können Sie unseren Leser:innen aus Ihren langen Jahren an Vorstandsarbeit ein paar Tipps geben, damit Teamarbeit gelingt?
„Mit der Zusammensetzung des Vorstandes gehe man vorsichtig zu Werke und vergrößere denselben nicht ohne dringendes Bedürfnis. Besonders ist zu empfehlen, räsonierende Schwätzer, die alles besser wissen wollen, aber bei den geringsten Mühen zurückbleiben, die Türe nicht zu weit zu öffnen.“
(KS 2, S.180)


Das Zitat gefällt mir nicht so. Wir wollen jede Meinung hören und mitberaten, nicht pauschal ausgrenzen. Je breiter eine Entscheidung besprochen wird, so eher wird sie auch akzeptiert. Denken wir hier nur an den umfangreichen Prozess „Upgrade“ im Kolpingwerk.

Ich bin da eher für eine Art Ermutigung zur Kandidatur für ein Amt mit dem Zitat: „Man kann in jedem Stande und in jedem Orte sehr viel Gutes tun, wenn man nur Augen und Ohren auftun will und, was die Hauptsache ist, ein Herz dafür hat.“ (RV 1857, S 344f.)


Vielen Dank für das Interview und die Infos zu den verantwortungsvollen Tätigkeitsbereichen des Diözesanpräsidiums im Diözesanverband Münster.

Harold Ries
 
 

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