13.10.2021

Aufwertung in der Bildungskette: Angleichung von akademischer und beruflicher Bildung

Kolpingwerk DV Münster legt Positionspapier „#AzubiPakt“ vor / Gespräch mit Handwerkskammer Vizepräsident Bernhard Blanke

Intensiv beschäftigt sich das Kolpingwerk Diözesanverband (DV) Münster mit der Ausbildungssituation und dem daraus resultierenden Fachkräftemangel. Mit einem Kolping-Positionspapier „#AzubiPakt“ hat der DV nun die derzeitige Situation analysiert und der Handwerkskammer Münster überreicht. Zur Reduzierung des Fachkräftemangels spricht sich das Kolpingwerk Münster für die Angleichung von akademischer und beruflicher Bildung, Stärkung von Ausbildungsbetrieben, Azubis und Berufsschulen sowie Azubiwohnen als attraktive Ausbildungsinfrastruktur aus.

Notwendig ist nach Meinung des Kolpingwerkes die Gleichwertigkeit der beruflichen Bildung mit schulischen Ausbildungsformen um dem Negativtrend auf dem Ausbildungsmarkt aktiv gegenzusteuern. Diese Aufforderung richtet das Kolpingwerk DV Münster an Bund und Länder, aber auch an die Sozialpartner.


Kolping und Handwerk habe eine lange Tradition, erläutert Kolping-Geschäftsführer Uwe Slüter: „Adolph Kolping hat sich bemüht, die Verhältnisse im Handwerk und bei den Handwerksgesellen zu verbessern. Das Kolpingwerk macht sich seither diese Anliegen zur Aufgabe.“ Kolpingmitglieder, die im Handwerk tätig sind, engagieren sich auch in der handwerklichen Selbstverwaltung, in den Prüfungsausschüssen sowie vor Ort für Praktika und Ausbildungsbegleitung, so Slüter.

Mit Bernhard Blanke (Mitglied der Kolpingsfamilie Warendorf) konnte Uwe Slüter den Vizepräsidenten der Handwerkskammer (HWK) Münster in der Kolping-Geschäftsstelle in Coesfeld begrüßen. Kolping-Verbandsreferent Sebastian Kavermann und Sonja Wilmer-Kausch, Leiterin des Verbandssekretariates, überreichten ihm zu einem regen Austausch über die Möglichkeiten der Zusammenarbeit die Druckfassung des Kolping-Positionspapieres #AzubiPakt.

Zu diesen Themen wurden im #AzubiPakt Vorschläge entwickelt:

  • Gleichwertigkeit der beruflichen Bildung.
  • Aufbau des Azubiwohnens als stabile Säule einer attraktiven Ausbildungsinfrastruktur.
  • Entlastung und Unterstützung von Ausbildungsbetrieben und Auszubildenden.
  • Stärkung der beruflichen Schulen und Umsetzung des Berufsschulpaktes.

„Gerade nach den Erschwernissen durch Corona und den deutlich geringeren Ausbildungsverträgen müssen Politik und Wirtschaft Maßnahmen ergreifen, Ausbildungen attraktiv zu gestalten und die Ausbildungsbetriebe zu unterstützen“, fordert HWK-Vizepräsident Bernhard Blanke. Mit dem Kolpingwerk ist er überein, dass zur gesellschaftlichen Wertschätzung der beruflichen Ausbildung die Angleichung von akademischer und beruflicher Bildung gehöre. „Diese Aufwertung in der Bildungskette kann uns langfristig helfen, den Fachkräftemangel abzubauen.“ Uwe Slüter ergänzt: „Wir sollten fernab von Krisensymptomen gemeinsam mit Bund, Ländern, aber auch den Sozialpartnern über nachhaltige Zukunftsstrategien nachdenken.“

Azubi-Wohnen

Verbandsreferent Sebastian Kavermann, beim Kolpingwerk für den Bereich Handwerk zuständig, kann aus eigenen Erfahrungen seines Berufsweges über Ausbildung, schulischer Weiterbildung und Studium berichten. Er legt diesen Baustein dar: „Auszubildende und ihre Lehrbetriebe könnten u. a. durch Angebote zum ‚Azubi-Wohnen‘ unterstützt werden. Dieses hat sich mit seinem sozialpädagogisch begleiteten in einigen Regionen bereits als stabile Säule einer attraktiven Ausbildungsinfrastruktur bewährt.“ Azubi-Wohnen mit seinem familienhaften Wohnangebot könne jungen Leuten Optionen flexiblerer Ausbildungsentscheidungen bieten „und auch ortsunabhängig neue Perspektiven geben“, so Kavermann. Diese Angebote sollten auch für die Akquise von Auszubildenden seitens der Ausbildungsbetriebe verbreitet und gefördert werden.

Text: Rita Kleinschneider
Foto: Kolpingwerk DV Münster (Carolin Olbrich)

Foto Titel: Bild von annawaldl auf Pixabay

Bernhard Blanke, Vizepräsident der Handwerkskammer Münster (re.), nimmt das Positionspapier „#AzubiPakt“ des Kolpingwerkes DV Münster von (li.) Sonja Wilmer-Kausch, Uwe Slüter und Sebastian Kavermann entgegen.
Bernhard Blanke, Vizepräsident der Handwerkskammer Münster (re.), nimmt das Positionspapier „#AzubiPakt“ des Kolpingwerkes DV Münster von (li.) Sonja Wilmer-Kausch, Uwe Slüter und Sebastian Kavermann entgegen.
 
 

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